Gemeindedaten


Bezirk:Amstetten
Gerichtsbezirk:
Katastralgemeinden:Haar Dorf, Winklarn
Fläche:12,59 km2
Einwohner:1.531
Höhe:291 m
Vorwahl:07472
Postleitzahl:3300, 3363
Koordinaten:48° 6? N, 14° 51? O
Gemeindekennziffer:3 05 41

Über Winklarn


Das Gemeindegebiet von Winklarn liegt südwestlich der Bezirksstadt Amstetten. Der nördliche Teil ist eine breite Talfläche, das sogenannte Ybbsfeld, und grenzt unmittelbar an das Stadtgebiet von Amstetten an. Dieser Teil ist auch das Hauptsiedlungsgebiet von Winklarn und wird wesentlich von den Ortsteilen Winklarn, Klein Greinsfurth, Hart und Schaffenfeld gebildet.
Ein ausgeprägter Hangabfall zur Talfläche des Ybssflusses zieht sich quer durch das Gemeindegebiet und bildet den Übergang zum überwiegend landwirtschaftlich genutzten südlichen Teil. Durch ausgedehnte Wälder und viele Obstbaumzeilen ist diese Gegend ein erholsames, typisch mostviertlerisches Ausflugsgebiet, das zu jeder Jahreszeit den Wanderer und Naturliebhaber erfreut.
Im Ort Winklarn befinden sich das Gemeindeamt, eine vierklassige Volksschule, der Kindergarten und die Pfarrkirche.
Gepflegte Gastronomie, liebevoll umsorgte Gärten und Blumen und natürlich auch die Bewohner, denen dies ein Anliegen ist, machten Winklarn bereits einige Male zum Sieger im Blumenschmuckwettbewerb des Landes NÖ.
Winklarn ist stolz auf seine Gewerbebetriebe. Die Holzschuhfabrik Hickersberger in Schaffenfeld ist der größte Arbeitgeber der Gemeinde.
Viele Bürger beteiligen sich aktiv bei den Vereinen, wodurch sich das Wohnen und Leben sehr gesellig und lebendig gestaltet. Auch die Gemeinde steht hinter den Vereinsaktivitäten, was man an der Sportanlage erkennen kann. 
Seit dem Jahre 1974 hält Winklarn eine Partnerschaft mit der gleichnamigen Gemeinde Winklarn in der Oberpfalz (D), welche sich in gegenseitigen periodischen Besuchen, durch die Teilnahme an Festen und auch in vielen persönlichen Kontakten ausdrückt.[1]

Geschichte


Der Name Winklarn wird im Jahre 1234 anläßlich einer Bestätigung des Patronatrechtes des Klosters Erla durch Papst Gregor IX über die "Capella Winchelaren" das erste Mal urkundlich erwähnt.
Die ursprüngliche Besiedelung geht aber wesentlich weiter zurück und man kann von einem uralten Siedlungsboden sprechen.
Zwischen dem Ortsteil Winklarn und Hart wurden 19 Grabhügel aus der mittleren Bronzezeit gefunden und teilweise ausgegraben. Man fand viele Grabbeigaben (Bronzenadeln, Armreifen, Tassen und Töpfe, Schaftlochäxte, Dolchklingen, Pfeilspitzen, etc.), die aber teils durch Raub wieder verloren gingen.
In den Rotten Arthofen und Holzing fand man sieben römische Hügelgräber und auch römische Körpergräber ohne Waffenbeigaben, was auf die Bestattung ziviler Personen schließen läßt.
Im 9. Jahrhundert begann die Christianisierung durch Mönche des Hochstiftes Salzburg, was durch eine Schenkungsurkunde von König Ludwig dem Deutschen im Jahre 837 dokumentiert ist. Damals war ein großes Gebiet unter dem Namen "Ipusa", welches dem Gebiet vom heutigen Kematen über die Forstheide bis zur Zauch entspricht, gemeint.
Nach den Magyareneinfällen (955) konnte dieser eine deutsche Mark errichten, die von der Enns bis zum Wienerwald reichte und als Ausgangspunkt des heutigen Österreichs bezeichnet werden kann. Die Bistümer machten darauf ihre alten Gebietsansprüche geltend, jedoch hatten die Hochstifte Passau und Freising in unmittelbarer Nachbarschaft Fuß gefaßt, sodaß nur das Gebiet vom heutigen Winklarn im Besitztum des Salzburger Hochstiftes und in weiterer Folge des Nonnenklosters Erla verblieb. Das Gebiet der heutigen Katastralgemeinde Haag Dorf wurde dem Ulmerfelder Herrschaftsgebiet des Bistums Freising zugesprochen. Bis ins 14. Jj. lebten dort auch die "Ritter von Schafferfeld". Nach dem Aussterben dieses Geschlechts wurden deren Lehen an die Bauern weitergegeben.
1848 erfolgte die Auflösung der Grundherrschaften und die Übertragung an die neugeschaffenen Bezirkshauptmannschaften und Orstgemeinden.
Seit dem 1. Jänner 1972 ist Winklarn mit der damaligen Nachbargemeinde Dorf Haag vereinigt. Damit wurde ein Gebiet, das schon einmal früher im Mittelalter eine kirchliche Einheit bildete, zu einer politischen Einheit wieder zusammengeführt. [2]

Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche


Die Pfarrkirche von Winklarn geht auf eine sehr frühe Gründung zurück. Sie ist eine der ältesten Pfarren des Mostviertels, eine sogenannte Urpfarre. Die erste Kirche, welche auf Grund der Schenkungsurkunde vom 23. September 837 errichtet wurde, war mit Sicherheit gänzlich aus Holz gebaut. Jedoch die 1234 erwähnte Kapelle bestand bereits aus festem Material und bildet die Grundlage der heutigen Kirche. Im 14. Jh. erfolgte ein gotischer Neubau, sowie ein neugotischer Zubau im 15. Jh. Im 17. Jh. wurde die Kirche barockisiert.
Am Turm sind römische Reliefs mit Weinranken eingemauert, die auf das hohe Alter der Kirche hinweisen.
Der frühbarock gestaltete Hochaltar stammt aus dem 19. Jh. und zeigt im Altarbild den hl. Rupert. Weitere Altäre sind der Mutter Gottes, der hl. Barbara und dem hl. Antonius geweiht.
Die Orgel mit neun Stimmen geht auf das Jahr 1840 zurück.
Eine lebendige Pfarrgemeinde, welche seit 1975 durch den Salesianerorden wieder mit einem eigenen Priester versehen ist, hat in den letzten Jahren umfangreiche Außen- und Innenrenovierungen vorgenommen, sodaß sich die Kirche Winklarns als schmuckes Zentrum des religösen Lebens zeigt.[3]

Einzelnachweise
[1] http://www.winklarn.gv.at/content.php?pageId=3975; 1.08.2011, 15:57
[2] http://www.winklarn.gv.at/content.php?pageId=3977, 9.08.2011, 11:42 Uhr
[3] http://www.winklarn.gv.at/content.php?pageId=4043, 9.08.2011, 11:45 Uhr