Gemeindedaten


Bezirk: Amstetten
Gerichtsbezirk:
Katastralgemeinden: Hermannsdorf, Krahof, Leutzmannsdorf; St. Georgen am Ybbsfelde
Fläche: 22,87 km2
Einwohner: 2.761
Höhe: 272 m
Vorwahl: 07473
Postleitzahl: 3304
Koordinaten: 48° 7? N, 14° 56? O
Gemeindekennziffer: 3 05 27

Über St. Georgen am Ybbsfelde


St. Georgen am Ybbsfelde liegt im Ybbsfelde am Rande der Neustadtler Platte. Auf rund
23 km² Fläche wohnen derzeit 2.648 Einwohner. Schon sehr früh war unsere Gegend besiedelt und bewirtschaftet. 1230 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Die Georgskirche wurde vermutlich schon in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts errichtet, man nimmt an als Teil der Wehrlage „Averhilteburchstal“.
Die Römerstraße führte aus heutiger Sicht mitten durch den Ort. Viele Völker brachten die Bewohner immer wieder arg in Bedrängnis. Auch die Kriegswirren der beiden Weltkriege hinterließen ihre Spuren. Doch mit viel Fleiß und Anstrengung wurde der wirtschaftliche Aufschwung geschafft. Viele Vereine bereichern durch ihre Aktivitäten und Veranstaltungen das gesellschaftliche Leben der Gemeinde. Sport und Brauchtumspflege ergänzen die Angebote. Radfahren, Skaten, Wanderwege, Tennisplätze, Sportflugplatz und Spielplätze fördern die Freizeitbeschäftigungen vieler Bürger und heben die Wohnqualität. Die gepflegte Gastronomie ist immer darum bemüht, die Gäste zu verwöhnen.[1]

Geschichte


Geschichtliche Anfänge
Der Ort St. Georgen wird urkundlich 1230 im Babenberger Urbar genannt, die Kirche 1337. Eine Grabstätte mit Notenkopfkeramik und Lochbeilfund im Ortsgebiet deutet auf eine Besiedelung in frühester Zeit hin. Unterhalb der heutigen Kirche führte die römische Limesstraße vorbei. Auf dem Kirchberg befand sich einst eine Wehranlage. Es dürfte dies der "Averhilteburchstal" gewesen sein, den Gunther, der spätere Bischof von Bamberg, 1055 vom Kaiser erhielt. Er errichtete dort eine St. Georgskapelle.
Kriege vom 16. - 19. Jahrhundert
16. Jahrhundert: 1529 und 1532 suchten die Türken den Ort heim. Unter dem Einfluss der Adeligen der benachbarten Herrschaften Seisenegg und Freidegg wurde auch St. Georgen zu einer Hochburg des Protestantismus. Im Bauernkrieg von 1597 sammelten sich in St. Georgen die Aufständischen, um von hier gegen die Schlösser Seisenegg und Karlsbach zu ziehen.
17. Jahrhundert: 1679 wütete die Pest in St. Georgen. 1683 suchten erneut die Türken den Ort heim.
18. Jahrhundert: 1741 plünderten die Bayern und Franzosen in St. Georgen.
19. Jahrhundert: 1809 wurden Kirche und Ort noch einmal von französischen Truppen geplündert. Schwer litt die Bevölkerung in den napoleonischen Kriegen durch Abgaben und Durchzüge feindlicher Heere. 
Die Weltkriege: Obwohl unsere engere Heimat nicht unmittelbar vom 1. Weltkrieg betroffen wurde, brachte er für die Bevölkerung Entbehrungen aller Art. Durch den Einmarsch deutscher Truppen in Österreich am 12. März 1938 und den folgenden 2. Weltkrieg wurde auch St. Georgen ein besonderes Übel in Form von Bomben- und Tieffliegerangriffen beschert. Insgesamt ließen 109 St. Georgner ihr Leben in den Weltkriegen, 28 blieben vermisst.
Nachkriegszeit
Die Nachkriegszeit des 2. Weltkrieges stand im Zeichen der Gräueltaten russischer Besatzer. Aber bald nach Abzug der fremden Soldaten (1955) konnte 1959 mit der Eröffnung des neuen Amtshauses ein neuer Aufschwung eingeleitet werden.
Wiederaufbau
Den Entbehrungen der Nachkriegszeit entronnen, machten sich die St. Georgner daran, ihren Ort und die ganze Gemeinde wieder ansehnlich zu machen. Als Wohnort in Stadtnähe (Amstetten) begehrt, stieg die Einwohnerzahl St. Georgens rasch an. Demnach mussten auch die nötigen Einrichtungen geschaffen werden. An erster Stelle wurde im Jahr 1968 eine neue Volksschule errichtet. Stolz war die Gemeinde auf die Markterhebung im Jahre 1976. 1977 folgte dann der Bau eines Kindergartens. Mit der Eröffnung einer Gemeindewasserleitung in den Ortschaften St. Georgen, Triesenegg und Perasdorf wurde auch die Trinkwasserversorgung sicher gestellt.
Der Ort wird moderner
Achziger Jahre In den folgenden Jahren ließen die St. Georgner nichts unversucht, den Ort lebenswert zu gestalten. Wegen der steigenden Bevölkerungszahl musste die nötige Infrastruktur geschaffen werden. Im Bereich St. Georgen wurde mit der Kanalisierung des Gemeindegebietes begonnen. Es folgte auch ein Ausbau der Wasserversorgung für die Ortschaften Gumpenberg und Thalling sowie des westlichen Teiles der Ortschaft Hart. Prächtige Sportanlagen für Fußball und Tennis sowie ein Sportvereinshaus entstanden unter finanzieller Hilfe der Gemeinde und kräftiger Mitwirkung der Bevölkerung. Der Ortsplatz wurde im Zuge der "Dorferneuerung" ansehnlich gestaltet. Das Amtshaus wurde ausgebaut und darin ein modernes Gemeindeamt (das EDV-Zeitalter wurde eingeläutet), ein praktischer Arzt sowie ein Musikheim eingerichtet. Der Ausbau des Kindergartens sowie ein neuer Friedhof ließen die schaffensreichen Achziger-Jahre zu Ende gehen.
Neunziger Jahre
Der Abschluss des Kanalprojektes versah die Gemeinde nun bis auf das nördliche Gemeindegebiet mit der Abwasserentsorgung. Das Projekt wies Kosten von über 100 Mio. öS auf. Die Schaffung von Wohnungen war auf Grund des Bedarfes nun ein starkes Anliegen. Hiezu wurden Wohnhäuser und Reihenhäuser geschaffen. Aber auch Siedlungshäuser entstanden auf von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Gründen. In den letzten Jahren mussten die Schule erweitert und ein weiterer Kindergarten geschaffen werden. Die heutige Marktgemeinde St. Georgen am Ybbsfelde stellt mit allen modernen Einrichtungen versehen, einen Platz dar an dem es sich gut leben lässt, was die immer noch ansteigende Bevölkerungszahl auch beweist.
Die jüngere Geschichte
Im Jahre 1931 kam es zu Meinungsverschiedenheiten über die Aufteilung von Unwetterentschädigungen, was dazu führte, dass die KG Krahof eine eigene Gemeinde bildete. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges begann bei uns wieder der Aufbau und der wirtschaftliche Aufschwung brachte neuen Wohlstand für die Bewohner.
1971 einigten sich die Gemeinden Krahof und St. Georgen am Ybbsfelde darauf, wieder eine Gemeinde zu bilden.
Am 11. Juli 1976 wurde gemeinsam die Markterhebung gefeiert. Seit dieser Zeit kam es zu einem raschen Anstieg der Einwohnerzahl, verbunden mit reger Bautätigkeit. Die Wasserversorgung wurde in Angriff genommen, ebenso wie die Abwasserbeseitigung. Durch zahlreiche Betriebsansiedelungen wurden viele Arbeitsplätze geschaffen, was wiederum zu einer verbesserten Infrastruktur und einer höheren Lebensqualität führte.
Derzeit haben wir 674 Häuser mit 839 Haushalten. Über 70 Betriebe bieten vielen Gemeindebürgern Arbeitsplätze.[2]

Sehenswürdigkeiten


Gedenkstein - Kriegsgefangenenlager Hart


Zur Erinnerung an ein Kriegsgefangengenlager des 1. Weltkrieges ist in Hart an der Bundesstraße 1 ein Gedenkstein (westlich der Fa. Wahl) aufgestellt. Der Gedenkstein befindet sich an jener Stelle, wo seiner Zeit der Lagereingang war. In diesem Zusammenhang ist auch auf den Soldatenfriedhof (siehe eigene Beschreibung), der dem Lager angeschlossen war und noch heute besteht, hinzuweisen.
Entlang des Wanderweges 3 kann man diesen Stein erreichen.

Soldatenfriedhof


Zum ehemaligen Kriegsgefangenenlager Hart (1. Weltkrieg) gehörte auch ein Friedhof, welcher sich im heutigen Matzendorf in der Nähe des Ybbsflusses befindet. Dieser Friedhof war ursprünglich mit einem lebenden Zaun umfriedet, welcher auf Besucher wie ein Waldgrundstück wirkte. Es waren einzelne Stein- und Holzkreuze vorhanden, Namen waren keine mehr lesbar. Im Mittelpunkt der Anlage befindet sich ein Gedenkstein mit der Belegungsaussage. Es ruhen auf diesem Friedhof 1614 Russen, 147 Slowenen, 42 Serben, 27 Rumänen und 9 Montenegriner, also insgesamt 1839 Kriegsgefangene. 1978/79 wurden die vorhandenen Grabhügel entfernt, die Bäume gerodet und eine Umzäunung aus Maschendraht hergestellt. Weiters wurde ein Weg zum zentralen Gedenkstein angelegt, welcher links und rechts durch Natursteinkreuze begrenzt ist. Die gerodeten Bäume wurden durch neu gepflanzte Nadelhölzer ersetzt. Es entstand so eine vollkommen neu gestaltete Friedhofanlage, welche heute laufend gepflegt wird. Zu Allerheiligen erfolgt jährlich eine Kranzniederlegung zur Ehrung und zum Angedenken an die dort ruhenden Kriegsgefangenen.
Der Wanderweg 3 führt an der sehenswerten Anlage vorbei.

Türkenkreuz


Das Kreuz erinnert an die Türkenbelagerung im Jahre 1683. In Allersdorf, wo sich das Kreuz ursprünglich auf freiem Felde befand, wurde damals eine Bäuerin von den wilden Horden der Türken ermordet. Auch eine Ballade, welche zur Weihe des Kreuzes nach dessen Restauration verfasst wurde, berichtet davon.
Heute kann man das Kreuz in der Nähe der Kirche links der Einfahrt zum Pfarrhof besichtigen.
Pestsäule
In Perasdorf befindet sich zur Mahnung an die Pest im Jahre 1679 eine Pestsäule. Diese erreicht man am Beginn der Wanderwege 1-5. Sie ist am Ostausgang von St. Georgen am Beginn der Ortschaft Perasdorf gelegen.[3]

Einzelnachweise
[1] http://www.st-georgen-ybbsfelde.gv.at/content.php?pageId=4526, 2.08.2011, 11:53 Uhr
[2] http://www.st-georgen-ybbsfelde.gv.at/content.php?pageId=4528, 2.08.2011, 11:55 Uhr
[3] http://www.st-georgen-ybbsfelde.gv.at/content.php?pageId=4509, 2.08.2011, 11:58 Uhr